Hundeverbot am Schlachtensee - oder doch ein Kompromiss ?

2015-04-18 01:15 (Kommentare: 7)

Das Bezirksamt ist unnachgiebig: Die Stadträtin in Steglitz-Zehlendorf, eine Grünen-Politikerin, sagte dies am Mittwochabend auch gleich zu Beginn der Diskussionsveranstaltung über das geplante Hundeverbot am Schlachtensee: "Ich möchte eigentlich keinen Kompromiss." Kein Wunder, dass die Hundebesitzer schäumten.

Ich mag Hunde sehr, leider kann ich wegen meines Jobs keinen Hund halten. Aber ich bin froh, dass Freunde von mir das tun – und so nutze ich gerne die Gelegenheit, um mit den Freunden und dem Hund spazieren zu gehen. Gerne im Tiergarten, gerne im Wald, gar nicht mehr im Hundeauslaufgebiet am Mauerpark in Prenzlauer Berg – wo die Hunde zwar toben können, aber man sich vorkommt wie auf einem umzäunten Kinderspielplatz. Und zugegeben, bei unseren Ausflügen im Tiergarten ist der Hund nicht angeleint, denn er ist sehr gut erzogen und gehorcht aufs Wort. Da muss man sich keine Sorgen machen, wenn andere Spaziergänger entgegenkommen oder kleine Kinder, die vielleicht Angst vor dem Tier haben. Nervig sind da die Menschen, die einen anpampen und fordern, den Hund anzuleinen. Der weit entfernt ist.

Sicherlich, es gibt auch Hundehalter, die ihre Tiere nicht in Griff haben. Aber auch die brauchen keine pauschalen Verbote, sondern müssen in die Hundeschule. Oder eben einen Hundeführerschein machen, wie es der Berliner Senat jetzt plant.

Es ist ein gutes Recht eines jeden Menschen, Hunde nicht zu mögen. Andere mögen keine Spinnen, die nächsten lieben nur Pferde, die dritten dagegen Katzen. Aber zum Zusammenleben gehört auch, zu akzeptieren, dass Menschen sich gerne einen Hund halten. Und wer, wie die Stadträtin jetzt behauptet, das freiwillige Miteinander am Schlachtensee habe nicht funktioniert und deshalb müsse ein Verbot für alle Hundebesitzer her, der hat eine andere Regel des Zusammenlebens nicht verstanden. Dazu gehört nämlich auch der Kompromiss.

Warum ist es nicht möglich, die Hunde im Sommer nur angeleint am See entlangzuführen und von den Badestellen fernzuhalten? Ein paar Kontrollen und ordentliche Bußgelder werden schon dazu führen, dass sich uneinsichtige Hundehalter an diese Regel halten. Und ab Herbst kann diese dann wieder gelockert werden. Man kann einen Kompromiss finden, man muss es nur wollen.

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Kommentar von Claudia Röhm | 2015-05-08

Meine Hündin kackt immer schon in unserer Straße in Mitte. Wir besuchen den Schlachtensee ca. 1-2 x /Woche.
Ein Labrador liebt das Wasser, diese Rasse ist nicht aggressiv, äusserst gelehrig und eignet sich auch in der Stadt zu leben.
Ich habe 2 Blindenührhunde aufgezogen/begleitet/zeitweise gehalten in meiner Rolle als Patin.
Für das Miteinander am Wasser habe ich den Hunden beigebracht sich auf Kommando zu schütteln, nicht über Decken etc. von anderen Menschen zu rennen, Abstand zu halten, sich zu setzen wenn nötig - z.B. wenn Fahrradfahrer, Kinder oder Jogger unseren Weg kreuzen.
Leider gibt es immer wieder Menschen die fremde Hunde einfach zu sich rufen, sie streicheln ohne zu fragen, Einige motivieren den Hund sogar zum Anspringen. Besonders heftig war es als das Tier noch jung war, denn Welpen sind ja so "süüüß" - später ist es dann ein "Köter".
Im Hinblick auf 2016 bin ich überzeugt davon, dass die Leinenpflicht dazu führen wird, dass viele Hunde bisher erlerntes verlernen (sitz vor der Strasse etc.) - denn wie soll man es üben?, dass es mehr Aggression gibt.
In Berlin Alt-Mitte gibt es keine Hundewiese, kein Hundeauslaufgebiet. Wie und wo sollen unsere Hunde sich auspowern dürfen?
In Bezug auf das kommende Hundeverbot in Zehlendorf kann ich nur sagen: Es ist eine Lüge dass die Hunde das Gebiet verschmutzen. Ich bin dafür das unabhängige Labortests gemacht werden - ich bin überzeugt dass die Werte sich nicht verbessern werden, denn die Menschen vermüllen die Natur, Menschen pissen und kacken auch und schämen sich, pissen also heimlich in den See, kacken in den Wald oder sogar ins Wasser. Lassen ihre Hinterlassenschaften liegen und noch dazu ihre vollgeschmierten Tempos, ihren Müll, Scherben, Essensreste etc.
Ausserdem: Die Erde ist ein Planet, kein Besitz der Menschen. Jedes Geschöpf hat das Recht sich auf dieser Erde seinen Raum zu nehmen und würdevoll und respektvoll behandelt zu werden.

Ich würde mich auch freuen wenn alternativ zu Zehlendorf z.B. gern im großen Tiergarten ein Hundeauslaufgebiet entstehen würde.
Oder wie wäre es mit bestimmten Zeiten, an denen Hunde frei laufen dürfen? Oder am Schlachtensee/ Krume Lanke zumindest an 1-2 Tagen in der Woche?
Und, Ihr "Grünen": Ich werde jetzt keine Grünen mehr wählen, das ist vorbei - "Vollkorn FDP" - das ist keine grüne Politik mehr das ist Egoismus und den Reichen, die sich alltäglich Bio leisten können und ein Haus am See (mit grossem Garten und Pool evtl.) noch mehr Rechte und Freibriefe geben. Recht hat anscheinend wer Geld hat.
P.s.: Wussten Sie, dass die Krankenkassen jährlich eine Menge sparen weil Menschen Haustiere halten? Insbesondere Hunde, die raus müssen unterstützen Alleinstehende, Rentner, etc. - Sie helfen bei Einsamkeit, gegen Demenz, Deppression, fördern die Gesundheit da die Besitzer ihren Kreislauf beim Spazieren aktivieren...

Wir Menschen haben versagt. Wir zerstören die Natur, je egoistischer und asozialer wir werden, desto mehr Kranke gibt es, die Tiere helfen und heilen!
Und wäre nicht auch mal ein Dank an all jene die wir fressen angebracht, z.B. in Form eines Tierschutzgesetzes, das Tiere nicht mehr als Sache deklariert, sondern ihnen den Status eines Lebewesens gewährt?
In Irland z.B. haben Delfine eine Persönlichkeit zugestanden bekommen, da Delfine über Selbstbewusstsein und Intelligenz verfügen - mit ihrem Sonar ist ihr Gehirn sogar besser entwickelt als das menschliche Gehirn.
Und Wölfe gelten mit ihren Rudelregeln und sozialem Verhalten als Synonym für eine perfekt funktionierenden Familie.

Also Menschen! Kommt runter von Eurer Hybris!