Luxus beim Haustier: Der Hund, dein teurer Freund

China ist ein Land der Extreme. Das gilt auch für den Hundewahn vieler Chinesen. Während mancher Vierbeiner im Kochtopf landet, werden für andere Spitzenpreise gezahlt. Tibetdogge Hong Dong (zu Deutsch: Großer Spritzer) etwa hat jüngst für zehn Millionen Yuan (1,1 Millionen Euro) den Besitzer gewechselt. Das elf Monate alte, 80 Kilo schwere flauschig-rote Männchen gehört jetzt einem Kohlemagnaten aus dem Norden des Landes, der sich unbedingt ein Statussymbol zulegen wollte.

Ganz so viel müssen Hunde-Liebhaber hierzulande nicht zahlen. Aber immerhin muss man für einen Rassehund, der zur Leistungszucht dienen soll, einen fünf- bis sechsstelligen Betrag hinblättern, sagt Udo Kopernik, Sprecher des Verbands für das Deutsche Hundewesen (VDH). Rassehundewelpen bekommt man in der Regel für weit weniger Geld: 350 bis 2000 Euro.

Richtig teuer wird die Hundeliebe, wenn Fiffi als Vorzeigeobjekt des Halters dienen soll - sozusagen als vierbeiniges Accessoire der Society-Lady oder des Mannes von Welt wie Rudolph Moshammer. Sein Schoßhündchen Daisy folgte dem 2005 ermordeten exzentrischen Modeschöpfer ein Jahr später in den Tod.

Aus dem Raubtier Hund ist ein domestiziertes Schoßhündchen geworden, das für viele Kind- und/oder Partnerersatz ist. Unzählige Möpse, Yorkshireterrier und West Highland Terrier werden von Frauchen oder Herrchen in maßgeschneiderte Smokings, Pullover Marke Sansibar oder bunte Regenmäntelchen gezwängt. Derart ausstaffiert, begleiten sie ihren Besitzer beim Shoppen und sorgen für die von diesem erhoffte Aufmerksamkeit.

In die bellenden und kläffenden Lieblinge kann man ein kleines Vermögen investieren. Luxus-Halsbänder sind genauso wie das preziöse Bettchen mit Swarovski-Kristallen besetzt. In Hunde-Haute-Couture-Boutiquen in Berlin, München, Hamburg oder Düsseldorf kosten derartige Körbchen im Versace-Look schon mal 2500, 3000 Euro und mehr. Der vergoldete Fressnapf ist mit 299 Euro fast schon ein Schnäppchen. Und wenn der liebe Wauwau nicht laufen will (oder soll), wird er im Designer-Täschchen getragen.