Herzenssache Hund
2011-04-14 10:07 (Kommentare: 0)
Seine Kondition hat auch den homo sapiens in seiner Entwicklung ein gutes Stück vorangebracht. Zunächst als scheuer Wegbegleiter, später als nützliches Zugtier, als treuer Jagdgefährte oder aufmerksamer Hütehund - Jahrtausende lang begleitete der Hund die Menschen auf ihren Wanderungen durch trockene Steppen und dichte Wälder, über unwirtliches Eis und durch unwegsame Gebirge. Später dann ist er gemeinsam mit unseren Vorfahren sesshaft geworden, bewachte Haus und Hof. Heute ist der Hund längst mehr als das. Er ist Freund, Lebensretter, Seelentröster, Therapeut auf vier Pfoten und häufig genug vollwertiges Familienmitglied. Geblieben ist sein Ur-Instinkt aus frühgeschichtlichen Zeiten - Laufen, laufen, laufen.
Dafür braucht der Hund ein starkes und gesundes Herz. Bei gesunden
Hunden schlägt es etwa 60 mal pro Minute, 3.600 mal pro Stunde, 86.400
mal pro Tag oder 31.536.000 mal im Jahr. Kleinere Hunde takten sogar
doppelt so schnell. In einem durchschnittlichen Hundeleben kommen so
mehr als 300 bis 600 Millionen Herzschläge zusammen. Das Herz ist damit
die leistungsstärkste Pumpe, die jemals erfunden wurde. Doch auch sie
kann aus dem Takt geraten. Herzkrankheiten sind bei Hunden nicht selten,
jeder zehnte untersuchte Hund ist davon betroffen. Erste Anzeichen
können Mattigkeit und Atemnot selbst bei geringsten Anstrengungen sein.
Die chronische und meist schleichend verlaufende Klappenerkrankung ist
bei Hunden die Hauptursache einer Herzinsuffizienz. Begleitet wird diese
Erkrankung von Herzgeräuschen, die der Tierarzt mittels verschiedener
Diagnoseverfahren gut erkennen kann, regelmäßige Untersuchungen sind
deshalb wichtig. Ein einmal erkrankter Hund wird seine
Leistungsfähigkeit zwar nie wieder hundertprozentig erreichen. Mit
Medikamenten und einem umfassenden Therapieprogramm lässt sich sein
Leben aber spürbar erleichtern. Auch ein herzkranker Hund kann dank
moderner Tiermedizin durchaus ein hundeübliches Alter erreichen. Weite
Streifzüge wie in Urzeiten sind zwar nicht mehr möglich, ein wohl
portioniertes tägliches "Gassi gehen" sollte aber auch bei herzschwachen
Hunden auf dem Tagesprogramm stehen.
(Bundesverband für Tiergesundheit e.V., Dr. Martin Schneidereit)
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