Auch Hunde gehen zum Augenarzt
2011-04-12 13:07 (Kommentare: 0)
Kein Wunder: Draußen regnet es, drinnen ist die Berliner Uniklinik für Haustiere. Im Wartezimmer tummeln sich an diesem Morgen besonders viele Hunde. Einige haben ein Bein in Gips. Manche tragen eine Art Trichter aus Plastik um den Hals, damit sie nicht an ihren Wunden lecken oder knabbern können. Und ein paar warten auf ihre Augenärztin Corinna Eule .
Richtig gehört! Auch Tiere müssen mal zum Augenarzt. «Zum Beispiel wenn sie ein entzündetes Auge haben oder eine Wunde vom Raufen», erklärt die Tierärztin. Mehrere Tausend Behandlungen stehen im Jahr auf ihrem Programm - vom Mini-Maus-Auge bis zu den Glupschern von Kühen und Giraffen. Nur ein Fisch war noch nie bei ihr Patient, erzählt sie.
An diesem Tag ist Dackeldame Abba mal wieder zu Besuch. «Wir kontrollieren heute die Hornhaut», sagt Corinna Eule. Das ist eine dünne, durchsichtige Haut vorne auf dem Auge. Wegen einer Krankheit wurde ein Teil davon an einem Auge von Abba entfernt und mit dem Kunststoff Silikon ersetzt. Nun sieht es so aus, als würde Abba noch beide Augen haben - gucken kann sie aber nur mit einem. «Beide Augen sind wichtig für den Gesichtsausdruck», sagt ihr Herrchen.
Auf den Dackel folgt ein Golden Retriever. Auch die Hündin mit dem hellen Fell nimmt auf dem silbrig glänzenden Metalltisch Platz. Sie hält brav still, als die Tierärztin die Augen untersucht. Gina leidet unter tränenden Augen. Zur Kontrolle nutzt die Doktorin ein spezielles Instrument: eine Handspaltlampe. Die sieht aus wie das Durchguckteil eines Mikroskops, an dem vorne noch eine kleine Leuchte angebracht ist. Damit sieht Corinna Eule das Auge größer, heller und viel genauer.
Bei Xavi, einem Foxterrier, macht sie anschließend noch einen Farbtest. Dazu träufelt sie eine grünliche, ungefährliche Flüssigkeit auf die Hornhaut. Die gesunde Oberfläche ist fettig. Dann perlt die wässrige Flüssigkeit ab. Bei manchen Krankheiten der Augen ist die Oberfläche aber verletzt und nicht mehr fettig - dann rinnt die grüne Flüssigkeit nicht weg, sondern färbt das Auge grün an. Die Ärztin stellt fest : «Bei Xavi ist alles okay.»
Einen Kommentar schreiben